Presse-Information

Im März 2023 startete die Arbeit, und Ende 2023 wurde geliefert: Über zehn Partner:innen diskutierten und entwickelten die Anforderungen an Informationsmodelle entlang der Wertschöpfungskette im Sondermaschinenbau und ihre Umsetzung in flexibel konfigurierbaren Datencockpits.

Anfang Januar 2024 wurden die Ergebnisse im Forschungslabor Solingen des Mittelstand-Digital Zentrums Wertnetzwerke präsentiert. Unter Federführung der Wichelhaus Gruppe, eines Sondermaschinenbauers aus Solingen, dem Datenspezialisten ADEAL und mit Unterstützung der Effizienzagentur NRW, den Unternehmensnetzwerken „Draht“, „Oberflächentechnik“ und „VisibleRuhr“ und vielen anderen wurden als Endprodukte zwei Datencockpits gezeigt, die valide und konfigurierbar für Entscheider:innen und Maschinenführer:innen in Echtzeit die relevanten Informationen zur Verfügung stellen. Dazu gehören z. B. Verbrauchsdaten, Umwelt- und Wetterdaten sowie betriebswirtschaftliche Daten, die aus unterschiedlichen Quellen übermittelt, gefiltert, kategorisiert und zueinander in Beziehung gesetzt werden – auch mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz.

Prof. Dr. Erich Behrendt vom Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke war mehr als begeistert: „Es war einfach toll, den Prozess begleiten zu dürfen. In so kurzer Zeit die unterschiedlichen Anforderungsprofile unter einen Hut zu bekommen, die Daten zu homogenisieren, geeignete KI-Verfahren einzusetzen und das Ganze in benutzerfreundlichen Cockpits zu integrieren – das habe ich so schnell und gut noch nicht erlebt.“

Dass der Entwicklungsprozess optimal unter den Partner:innen ablaufen konnte, war auch dem Einsatz eines Kollaborations-Metaversums des Mittelstand-Digital Zentrums zu verdanken. Deutliche Mehrwerte zu reinen Videokonferenzen konnten bei der von Prof. Dr. Lauritz Lipp (University of Europe for Applied Sciences) entwickelten Lösung verbucht werden. So konnte flexibel an dezentralen Orten der Entwicklungsprozess optimiert werden.

Mit dem erfolgreich abgeschlossenen Projekt wurde auch deutlich, dass die digitale Transformation im Mittelstand oft nur im Verbund mit Unternehmen entlang des überbetrieblichen Leistungserstellungsprozesses erfolgen kann. Zu stark sind die gegenseitigen Abhängigkeiten von standardisierten Daten und Prozessen, zu gering die Ressourcen des Einzelnen und zu dynamisch die Entwicklungen am Markt, um dies allein stemmen zu können. Und wichtig ist last not least die unabhängige fachliche Begleitung und Moderation der Arbeit. Und dass dies nicht nur ein technisches Thema ist, stellte Achim Gilfert von der Wirtschaftsförderung EN-Kreis heraus. Im Auftrag des M-D Zentrums entwickelte er ein Analyseinstrument zum Matching der Mitglieder in einem Wertschöpfungsnetzwerk, das ebenfalls erfolgreich erprobt wurde.

Bereits zur Hannover Messe 2023 und zur Messe elektrotechnik 2023 wurden Projektvertreter eingeladen, das Projekt vorzustellen. Bereits jetzt liegen Anfragen für fünf Veranstaltungen in 2024 vor. Und spannend dürfte auch werden, ob es gelingt, zukünftig den automatisierten Datenaustausch zwischen den Betrieben im Rahmen einer Datengenossenschaft zu organisieren.

Dieses Projekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Förderinitiative „Mittelstand-Digital“ vom Mittelstand-Digital Zentrum WertNetzWerke begleitet.