News | 22.9.2025
Breaking Lab zu besuch beim Quantum Minilab im HRW-FabLab Bottrop

Die zweite Quantenrevolution gilt als einer der größten technologischen Treiber der kommenden Jahrzehnte – vergleichbar in ihrer disruptiven Wirkung mit der aktuellen Entwicklung Künstlicher Intelligenz. Doch wie lassen sich solch komplexe Zusammenhänge verständlich und praxisnah vermitteln? Ein anschauliches Beispiel liefert das HRW-FabLab in Bottrop.
Dort steht ein Quantum Minilab, ein vom Bundesministerium für Forschung, Technik und Raumfahrt gefördertes Projekt. Ziel: Quantenphysik an Lernorte bringen, wo sonst mit 3D-Druck, Elektronik oder Virtual Reality experimentiert wird. Erstmals können Studierende, Fachkräfte in Weiterbildung oder auch interessierte Laien ein einzelnes Qubit sichtbar machen und manipulieren – bei Raumtemperatur und ohne millionenteure Spezialanlagen.
Im Zentrum steht ein Diamant mit Stickstoff-Fehlstellen (NV-Zentren). Mit Laserlicht und Mikrowellen lassen sich die Spinzustände der Elektronen (+1, -1, 0) beeinflussen und ihre Veränderungen über Lichtemissionen beobachten. Damit wird erfahrbar, wie Quanteninformationen gespeichert und verarbeitet werden – eine Kernkompetenz für künftige Anwendungen.
Praxisnahe Zugänge zur zweiten Quantenrevolution
Die zweite Quantenrevolution umfasst weit mehr als Quantencomputer. Besonders weit entwickelt sind:
- Quantensensorik – hochpräzise Messungen von Magnetfeldern oder Bewegungen, bis zu 10.000-fach empfindlicher als heutige MRTs.
- Quantenkryptografie – abhörsichere Kommunikation durch physikalisch garantierte Schlüsselverteilung.
Das Quantum Minilab zeigt: Quantenexperimente sind keine unnahbare Grundlagenforschung mehr. Für rund 500 Euro lassen sich Versuche umsetzen, die bisher ein Vielfaches gekostet hätten.
Ausblick
Das Ziel ist ambitioniert: 100 Lernorte in Deutschland sollen mit solchen Minilabs ausgestattet werden, um Fachkräfte für Quantenanwendungen auszubilden und das Thema in die Breite zu tragen. Herausforderungen wie die Stabilität mehrerer Qubits (Dekoherenz) bestehen weiterhin – doch der Weg ist geebnet.
Das Beispiel aus Bottrop macht deutlich: Wer heute in Quantenwissen investiert, bereitet sich auf Technologien vor, die künftig Medizin, Navigation, Logistik und IT-Sicherheit revolutionieren werden.
Weitere Infos zu dem Thema finden Sie unter: https://quantumminilabs.de/