Rückblick | 10.08.2015 

Tagebuch – 10.8.2015: Politprominenz von Bund, Land und EU bei der 5. Wissensoffensive

wisnet / wiri Innovation Day 2025

Staatssekretärin Brigitte Zypries ©WP Michael Kleinrensing

Am 10. August 2015 fand im Hagener Rathaus bereits zum fünften Mal die „wissensoffensive“ statt. Der Mittelstandskongress stieß erneut auf enormes Interesse, nicht zuletzt wegen der prominenten Besetzung der von Dr. Erich Behrendt moderierten Podiumsdiskussion. Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Mirja-Hannele Ahokas als Vertreterin der Europäischen Kommission sowie Dr. Andreas Metzger von der European Big Data Value Association diskutierten miteinander und mit dem Publikum engagiert über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung.

Rund 160 Gäste aus Wirtschaft und Wissenschaft nutzten die Gelegenheit, sich intensiv mit Chancen, Risiken und konkreten Anwendungen der Industrie 4.0 auseinanderzusetzen. Die hohe Beteiligung und lebhafte Diskussionen machten deutlich, wie stark das Thema die Teilnehmenden bewegte.

Veranstaltet wurde der Kongress vom Kompetenznetzwerk wisnet e. V. und der HAGENagentur als Träger des „eBusiness-Lotsen“, unterstützt von Kammern, Arbeitgeberverbänden, Hochschulen und Partnern des Förderschwerpunktes „Mittelstand Digital“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).

Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz betonte in einem Statement die Bedeutung der digitalen Transformation für die mittelständisch geprägte Industrieregion zwischen Ruhrgebiet und Südwestfalen. Ziel sei es, die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen zu sichern und sie auf den digitalen Wandel vorzubereiten.

Bei der Diskussion forderte Zypries dazu auf, den Fokus stärker auf die Möglichkeiten der Digitalisierung zu richten. Sie zeigte an Beispielen aus der Praxis – etwa der individuellen Müsli-Produktion oder der Fertigung maßgeschneiderter Sportschuhe im Laden – auf, wie digitale Technologien neue Geschäftsmodelle schaffen können. Die Bundesregierung sehe darin erhebliche Potenziale: Produktivitätssteigerungen von 3,3 Prozent jährlich und bis 2025 ein zusätzlichesWertschöpfungspotenzial von 87 Milliarden Euro.

wisnet / wiri Innovation Day 2025

©Eva Ihnenfeldt, steadynews.de

Ahokas lenkte den Blick auf die europäischen Herausforderungen: Es gelte, den digitalen Binnenmarkt voranzutreiben, die Datenschutzverordnung zu vereinheitlichen und den Rückstand gegenüber den USA aufzuholen. Dr. Metzger ergänzte, dass Fragen der Datensouveränität – etwa wem Fahrzeugdaten gehören – dringend geklärt werden müssten.

Der Vorsitzende des wisnet e. V., Dr. Erich Behrendt, mahnte in seinem Schlusswort zur reflektierten Nutzung digitaler Technologien. Digitalisierung sei kein Selbstzweck, sondern erfordere neue Ideen, Geschäftsmodelle und insbesondere digitale Kompetenzen im Mittelstand und Handwerk.

Die wissensoffensive 2015 zeigte eindrucksvoll, dass das Thema Digitalisierung auf breites und engagiertes Interesse stößt. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten aktiv und richtungsweisend Strategien, Risiken und Chancen – ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit des Mittelstands in der digitalen Ära.

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